Holzweichfaser

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Holzfaser flexibel

in kursiv externe Quelle: Fachagentur nachwachsende Rohstoffe

Holzweichfaserplatten bestehen aus Holzfasern unter Hinzufügung von Bindemitteln und/oder Zusatzmitteln im Nass- oder Trocknungsverfahren. Als Rohstoff dient Nadelholz-Restholz aus Durchforstungsholz oder Restmaterial der Sägewerksindustrie. Als neuer Begriff ist auch die Bezeichnung "Holzfaserdämmplatten" üblich.
Eignung
Holzzweichfaserplatten sind sehr vielseitg einsetzbar. Sie eignen sich insbesondere für die Innen- und Außendämmung der Wände und Dachflächen. Es gibt erprobte Wärmedämmverbundsysteme aus Holzweichfaser. Beim Dach sind Holzweichfaserplatten als ergänzende Aufdachdämmung beliebt.
Bewährt haben sich zudem:
- paraffinierte oder latexierte Platten als Unterdachplatten z. B. für außenliegenden, winddichten, dampfdiffusionsoffenen Nässeschutz.
- schallabsorbierende Platten insbesondere für Decken.

Ökologie

Ein nachwachsender Rohstoff mit relativ geringen Belastungen der Umwelt.

Achten Sie beim Einkauf auf Produkte mit Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft, z.B. mit dem FSC-Siegel.

Rückbau und Entsorgungsmöglichkeiten
Ein sortenreiner Ausbau ist möglich. Platten können unbeschädigt wiederverwendet werden.
Vollständig und problemlos recyclebar, z.T. kompostierbar, thermisches Recycling.
Bei der Einblasdämmung: Nach mechanischem Ausbau ist eine unbeschränkte Wiederverwendung möglich. Aufgrund der Zusatzstoffe ist eine direkte Kompostierung nicht möglich.

Ökonomie

Holzweichfaserplatten sind bei gringen Dämmdicken, z.B. als zweite Dämmschicht um Wärme- und Schallbrücken zu meiden, eine preislich sehr gute ökologische Wahl.
Sie sind gut geeignet für Arbeiten in Eigenleistung.

Kosten überschlägig

pro cbm....
für einen zu erreichenden U-Wert von 0,20 W/(m²K) bei einer Dämmung des Daches dar (2013).ca. 41,50 €

soziokulturelle Qualität

Gesundheit
Markenprodukte bestehen strenge Qualitätsanforderungen, wie z. B. die Auflagen des Natureplus- Gütezeichens. Allergikern ist eine individuelle Prüfung aufgrund des natürlichen Aldehydanteiles zu empfehlen.

Bei der Verarbeitung der Einblasdämmung sind Schutzmnaßnahmen erforderlich, ähnlich wie bei Zellusoe:
Die Transportluft entweicht beim Einfüllen/Auftragen und enthält naturgemäß noch Staubpartikel. Diese Staubbelastung kann zum Überschreiten der MAK-Werte in der Arbeitsplatzumgebung des Verarbeiters führen und macht den Einsatz von Schutzmaßnahmen (Atemfilter) notwendig.
Das Gefahrstoff-Informationssystem der Berufsgenossenschaften der Bauwirtschaft (GISBAU) empfiehlt als Schutzmaßnahmen zur Verarbeitung Augenschutz (Gestellbrille), Atemschutz (mind. Partikelfilter P2) sowie geschlossene Arbeitskleidung und Handschuhe als Körperschutz.

Technische Daten

 

Wärmeleitfähigkeit λ [W/mK): 0,039 - 0,052
Diffusionswiderstandszahl μ: 1-5
spezifische Wärmekapazität c [J/kgK]: 2100
Rohdichte ρ [kg/m³]: 100-270 (40-55 b. flex. Platten)

Technische Qualität

Zusammensetzung

Holzfasern aus heimischem Nadelholz, Wasser, Alaun (Aluminiumsulfat), Natur-Baumharz (verseift), bei einigen Produkten: Weißleim;
gegebenenfalls Bitumen, Kolophonium, Paraffin oder Latex bei den Unterdachplatten;
bei im Trockenverfahren hergestellten Platten: Bindemittel auf Basis von PUR-Harzen;
bei flexiblen Platten: Polyolefin-Fasern, Ammoniumpolyphosphat
bei losen Holzfasern: ca. 8 Gew.-% Ammoniumphosphat und Borate

Verarbeitung

Die Platten lassen sich gut bearbeiten; Sägen (mechanisch/elektrisch), Bohren, Schraub- und Nagelbefestigung möglich.
Genau wie die Zellulose darf die Holzfasereinblasdämmung nur von lizenzierten Fachbetrieben verarbeitet werden. Das Produkt wird in zuvor geschaffene Hohlräume/Dämmkästen maschinell eingeblasen. Wegen der auftretenden Staubentwicklung während der Verarbeitung sind Anforderungen des Arbeitsschutzes zu berücksichtigen, wie z. B. das Tragen von Atemschutzgerät.

Herstellung

Thermisch-mechanische Zerfaserung der Resthölzer, Zusatz von Natur-Baumharz oder Alaun und ggf. anderen Zusatzstoffen wie Bitumen, Paraffin oder Latex. Der mit Wasser verdünnte Faserbrei wird gesiebt, die Fasern zu Vlies verarbeitet, gepresst und getrocknet. Die Formatierungen und Nut-/Federprofilierungen werden abschließend vorgenommen.
Bei im Trockenverfahren hergestellten Platten wird PUR-Harz zugegeben.
Bei der losen Holzfaserdämmung entfallen die Prozessschritte zur Herstellung der Platten.